Olivenernte
Dieses Mal möchte ich euch in die Welt der Olivenernte entführen - wie läuft sie normalerweise ab:
Die Olivenhaine müssen von herabgefallenen Zweigen und von Unkraut, Disteln etc. gesäubert werden, damit die Netze nicht hängen blieben. Selbstverständlich müssen die Erntegeräte und Motorsägen entsprechend frühzeitig ins Service. Und die Suche nach geeigneten Erntehelfern beginnt (und ist hoffentlich erfolgreich). Ab der 3. Oktoberwoche beobachte ich das Wetter. Denn für die Ernte macht es Sinn, ein paar zusammenhängende trockene Tage zu haben. Am Tag vor der Ernte bringe ich die Netze in den Olivenhain, kaufe ausreichend Wasser, Betriebsmittel für Erntegräte und Motorsäge und verstaue die Geräte auf dem Auto. Es heißt frühzeitig aufstehen, um auch Zeit zu haben, Jause, Kaffee und das Mittagessen zu richten und einzupacken. Um 7:30 fahr ich los - hole die Arbeiter und es geht in die Hügeln zu den Hainen. Dort werden zuerst die Netze ausgelegt, dann die Geräte herausgeholt und alles betriebsbereit gemacht. Wir reden dabei normalerweise nicht viel, weil jede/r weiß, was zu tun ist. Dann werden die Erntegeräte angeworfen und das Ernten beginnt: Wie scheuen die Erntegeräte aus: das sind rotierende Bälle mit gumminoppen auf Teleskop-Stangen, mit den die Oliven von den Ästen heruntergeholt werden. Zusätzlich werden manche Zweige mit der Motorsäge herausgeschnitten und die Oliven mit einem eigenen Handgerät oder auch nur mit einem Stecken heruntergeschlagen. Wenn ein Baum abgeerntet ist, werden die Netzte zum nächsten Baum gezogen. Nach zwei abgeernteten Bäumen, werden die Oliven soweit möglich von den mit geernteten Blättern und kleinen Zweigen mit einem speziellen Rechen befreit und extra im Schatten gelagert. Um ca. 10.30 gibt es eine kurze Kaffeepause, dann geht es weiter bis zur Mittagspause um ca 12.30. . Entweder hab ich für alle ein Lunchpaket mitgebracht oder jeder packt sein Essen aus - wir setzen uns in den Schatten eines Baumes, unterhalten uns über die Olivenqualität und die zu erwartende Ölmenge, noch ein schneller Kaffee und dann geht es bis 16.00 weiter, um ca 15.30 fangen wir an, die Transportsäcke zu befüllen und zu verladen. ich bringe die Arbeiter wieder ins Dorf und dann gleich die Oliven zu Olivenpresse, die ca. 45 Minuten entfernt ist. Die Oliven werden noch am gleichen Abend gepresst Das Öl wird in der Ölpresse in einem eigenen Tank zwischengelagert, bis alle Oliven geerntet und zu Öl gepresst sind. Dann wird das Öl zum Abfüllbetrieb transportiert und (außer einer kleinen Menge) gefiltert und alles, was nicht sofort in Flaschen, dosen, Baginbox oder Kanister abgefüllt wird, in entsprechend großen Inox-Tanks endgelagert. Ich habe dafür im Abfüllbetrieb 6 Tanks in unterschiedlicher Größe für meine Öle stehen.
Solltest du jetzt Lust bekommen haben, einmal tatkräftig mitzuhelfen - es bringt dir viel Erfahrung, so manchen Muskelkater, einige Liter Olivenöl - und kein Geld, dafür ist es bei schönem Wetter herrlich, nach der Arbeit im Meer zu schwimmen. Genauere Infos und Bedingungen erfährst du von mir persönlich